Dämmergang

[116] Du lebst meerüber

In blauer Ferne

Und du besuchst mich

Beim ersten Sterne.


Ich mach im Felde

Die Dämmerrunde,

Umbellt, umsprungen

Von meinem Hunde.
[116]

Es rauscht im Dickicht,

Es webt im Düster,

Auf meine Wange

Haucht warm Geflüster.


Das Weggeleite

Wird trauter, trauter,

Du schmiegst dich näher,

Du plauderst lauter.


Da gibt's zu schelten,

Da gibt's zu fragen,

Und hell zu lachen

Und leis zu klagen.


Was wedelt Barry

So glückverloren?

Du kraust dem Liebling

Die weichen Ohren...


Quelle:
Conrad Ferdinand Meyer: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 2, München 1968, S. 116-117.
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