Der Garten

[488] Der Mund ist feucht. Und wie bei Fischen breit

Und leuchtet rot in dem toten Garten.

Sein Fuß ist glatt und über den Wegen breit.

Winde gehen hervor aus dem faltigen Kleid.


Er umarmet den Gott, der dünn wie aus Silber

Unter ihm knickt. Und im Rücken die Finger

Legt er ihm schwarz wie haarige Krallen.

Quere Feuer, die aus den Augen fallen.


Schatten gehen und Lichter, manchmal ein Mond.

Ein Gesause der Blätter. Aus warmer Nacht

Trübes Tropfen. Und unten rufen die Hörner

Wandelnder Wächter über der gelben Stadt.
[488]

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg, München 1960 ff., S. 488-490.
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